Urbane Dörfer – neue Wohnform auf dem Land

In den letzten Jahren ist das Leben auf dem Land eine echte Alternative für viele Menschen in Metropolregionen geworden. Durch die Pandemie wurde diese Entwicklung nochmal verstärkt. Die zunehmende Nutzung von Homeoffice und die freiere Wahl des Arbeitsortes wird durch den Ausbau digitaler Infrastruktur (Videokonferenz-Systeme etc.) und der höheren Akzeptanz von flexiblen Arbeitsmodellen ermöglicht. 

Beim Thema Wohnen tragen die steigenden Mieten und Kaufpreise in Metropolregionen ebenfalls einen Teil dazu bei, dass es wieder mehr Menschen aufs Land zieht. Trotz niedriger Zinsen ist der Traum vom eigenen Haus in den Metropolregionen oftmals kaum noch realisierbar. So verlagert sich dieser Traum von den urbanen Gebieten ins Umland oder sogar aufs Land.

Ein Trend dabei ist das “Urbane Dorf”. Diese Wohnform möchte mit digitalen Innovationen und urbanen Ideen das Leben auf dem Land neu erfinden. Der Grundgedanke ist, nicht als einzelne Familie den auf Umzug aufs Land zu wagen, sondern zusammen mit anderen Familien, Freunden und Bekannten.  

Eine umfangreiche Studie zu Thema “Urbane Dörfer” hat das Berliner Institut für Bevölkerung und Entwicklung erstellt (“Urbane Dörfer – Wie digitales Arbeiten Städter aufs Land bringen kann”). In der Studie wurden 18 Urbane Dorf-Projekte betrachtet, wovon 14 im Umland von Berlin liegen. Pro Dorf liegt die Anzahl der Einwohner zwischen 10 und 250. 

Das erste betrachtete Urbane Dorf wurde bereits 1998 gegründet, die weiteren zwischen 2011 und 2019. Sie zeichnen sich durch gemeinschaftliche Projekte wie Co-Working Spaces, Car-Sharing, genossenschaftliche Unternehmen, Solidarische Landwirtschaft, Ortsbüchereien, Werkstätten aus.

Übersicht der 14 Urbanen Dörfer im Berliner Umland:

Bildquelle: www.berlin-institut.org

1 | Libken, Ort: Gerswalde, Bewohner: 10 und Platz für bis zu 30 Künstler und Gäste, 2014: Bezug

2 | Gut Stolzenhagen, Ort: Lunow-Stolzenhagen, Bewohner: 40 und ihre Kinder, seit 1998

3 | Annagarten, Ort: Oranienburg, Mitstreiter: 38, seit 2016

4 | Hof Prädikow, Ort: Prötzel, Bewohner: bis zu 150, seit 2020

5 | Gut Gorgast, Ort: Küstriner Vorland, Mitstreiter: 16, seit 2015

6 | Hof Hackenow, Ort: Alt-Tucheband, Bewohner: 4 Erwachsene und ein Kind, seit 2018

7 | Haus des Wandels, Ort: Steinhöfel, Bewohner 6 Frauen als Kerngruppe, bis zu 20 weitere, seit 2018

8 | Zusammen in Neuendorf, Ort: Steinhöfel, Mitglieder: 37, seit 2018

9 | Uferwerk, Ort: Werder (Havel), Bewohner: 95 Erwachsene und 60 Kinder, seit 2011

10 | Coconat, Ort: Bad Belzig, seit 2017

11 | KoDorf, Ort: Wiesenburg/Mark, Bewohner: bis zu 250, seit 2019

12 | Die Frieda, Ort: Brück, Bewohner: 4 und Unterstützerkreis aus Berlin, seit 2014

13 | Alte Mühle Gömnigk, Ort: Brück, Bewohner: 30, seit 2008

14 | Bauernhof Grüna, Ort: Jüterbog, Bewohner: 8 und Vereinsmitglieder aus Berlin, seit 2013

Die gesamte Studie gibt es zum kostenlosen Download unter:
https://www.berlin-institut.org/studien-analysen/detail/urbane-doerfer

Ein Beispiel: Das KoDorf in Wiesenburg

Im KoDorf Wiesenburg entstanden auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerk 40 Kleinhäuser mit einer Fläche zwischen 25 und 80 m2. Die nachhaltige Bauweise wurde mit hohen ästhetischen Ansprüchen umgesetzt.  

Bildquelle: www.kodorf-wiesenburg.de

Größere Familien oder Freundeskreis können mehrere benachbarte Einheiten erwerben. Im WG-Haus finden Freunde von Wohngemeinschaften ein neues Zuhause. Für Gäste sind acht Baumhäuser zur temporären Nutzung geplant. Zur Förderung der Gemeinschaft gibt es acht sogenannte Gemeinschaftshäuser, sowie eine große Spielwiese, Coworkingspaces, Werkstätten und eine Sauna.

Leben auf dem Land und die Anwesenheit im Büro

Auch wenn durch die Nutzung des Homeoffice viele Arbeitsmodelle abgedeckt werden, gibt es dennoch Jobs, bei denen eine temporäre Anwesenheit im Büro notwendig ist. Manche möchten auch den persönlichen Kontakt zu den Arbeitskollegen nicht vollständig aufgeben. Für die Anwesenheit von 2 bis 3 Tagen pro Woche wäre das tägliche Pendeln bei Distanzen von > 1,5 h sehr mühsam. Daher bietet es sich an, die Bürotage aneinander zu legen und sich für diese Zeit ein Zuhause in der Stadt zu suchen.

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